Bibi-Blocksberg-Folgen



(10) Bibis neue Freundin

Inhalt:

Bibis Klasse bekommt eine neue Mitschülerin. Moni ist vom Land nach Neustadt gezogen. Alle finden sie reichlich seltsam: Moni trägt altmodische Kleidung, spricht mit niemandem, guckt immer mürrisch und macht keine Hausaufgaben. Wie die anderen hält auch Bibi die Neue für arrogant, ohne mit ihr jemals länger geredet zu haben.

Zuhause erzählt sie Mutter Barbara von Moni. Barbara schimpft mit Bibi, weil diese Moni verurteilt, ohne sie wirklich zu kennen. Sie erinnert ihre Tochter daran, dass auch Bibi auf dem Land aufgewachsen ist und sich in der Großstadt anfangs ebenso unwohl fühlte. Bibi beginnt nachzudenken und beschließt, von jetzt an netter zu Moni zu sein.

Anfangs bleibt Moni kratzbürstig, doch nach und nach taut sie langsam auf. Während die anderen sich immer noch von ihr distanzieren, entwickelt sich zwischen Bibi und Moni eine Freundschaft. Da erfährt Bibi, dass ihre Eltern sich kaum um Moni kümmern. Sie arbeiten den ganzen Tag, kochen ihr nichts zu essen und kümmern sich nicht um ihre Hausaufgaben. Kein Wunder also, dass Moni so schlecht in der Schule ist. Von jetzt an lernen die Freundinnen gemeinsam. Doch am Ende des Halbjahres erhält Moni trotzdem ein schlechtes Zeugnis. Moni bekommt furchtbare Angst: Was werden ihre Eltern nur sagen? Da beschließt Bibi, zu hexen ...


Bewertung:

Jeder, der die Bibi Blocksberg-Reihe einigermaßen regelmäßig verfolgt, wird Moni kennen. Mit ihr hat die kleine Hexe schon allerleih Abenteuer erlebt (in Abwechslung mit ihrer anderen Freundin Marita).

Lehren für kleine Hörer

Genau wie mit Marita kam sie sich anfangs auch mit Moni überhaupt nicht aus. Deshalb lautet auch hier die Lehre für die kleinen Hörer: Verurteile niemanden, ehe du ihn nicht genau kennst. Viele Kinder werden es bei sich selber oder bei Mitschülern erleben, dass man in einer neuen Klasse meist erstmal als Außenseiter gilt. Moni hat dazu noch das Pech, dass sie mit ihren altmodischen Kleidern und der hausbackenen Frisur auch vom Aussehen eine Zielscheibe für den Spott der anderen bildet. "Die ist superdoof, wie die schon aussieht ..." berichtet Bibi ihrer Mutter verächtlich. Doch bald schon muss sie lernen, dass es bloß Vorurteile sind. In Wirklichkeit ist Moni nämlich sehr nett. Wer auf dem Land aufgewachsen ist un k eine modernen Klamotten trägt, muss deshalb noch lange kein Bauerntrampel sein. Sehr schön finde ich an dieser Stelle, dass sich Bibi sogar gegen ihre Freunde stellt, um Moni zu beschützen.

Sehr sympathisch kommt in dieser Folge vor allem Lehrer Schumann rüber. Immer wieder äußerst er sich betrübt über Monis abweisenden Haltung und freut sich umso mehr, als sie scheinbar endlich bereit ist, ihre Hausaufgaben zu machen und sich in die Klassengemeinschaft einzugliedern. Dementsprechend erschüttert ist er auch, als er Monis Eltern kennenlernt und die häuslichen Schwierigkeiten des Mädchens begreift. Es sollte viel mehr Lehrer mit seinem Einfühlungsvermögen geben. ;-)

Kleine Schwächen

Sehr schade finde ich dagegen, dass Bibi am Ende Hexerei anwendet, um Monis Eltern von ihrer Unfreundlichkeit zu kurieren. Dass sie sie in kleine Kinder verhext, damit sie Monis Ängste einmal selber an sich erleben, finde ich noch in Ordnung. Aber dass Bibi die beiden anschließend dauerhaft zu netten Menschen verhext, gefällt mir überhaupt nicht. Auch wenn der Lehrer Herr Schumann davon überzeugt ist, dass Monis Eltern auch ohne den Hexspruch ihre Lektion gelernt haben. Viel lehrreicher sind für die kindlichen Hörer die Folgen, in denen Bibi ihre Probleme ohne Hexereien löst.

Reichlich übertrieben ist außerdem, dass Moni trotz guter Leistungen in den letzten Wochen nur Sechsen auf dem Zeugnis kassiert. Etwas weniger Drastik an dieser Stelle hätte auch genügt. ;-)

Kleine Humoreinlagen

Der Humor ist in dieser Episode aufgrund des ernsten Themas nicht so ausgeprägt wie in anderen Geschichten. Joschas freche Bemerkung über Monis Herkunft ("Am Arsch der Welt, was? So siehst du auch aus!") ist zwar recht lustig, aber aufgrund des unschönen Zusammenhangs nicht wirklich zum Lachen geeignet. Ebenso wie Bibis Begründung, warum Landkinder ihrer Meinung nach langweilig sind: "Aber doof wird man, wenn man nur mit Kühen und Schweinen zusammen ist." Ähnlich tragikomisch gerät auch Monis zynische Selbstdarstellung, als Bibi sie ihrer Mutter vorstellt: "Das ist Moni, du weißt schon." - "Die Eklige. Die, die keiner leiden kann."

Fazit:

Ein lehrreiches Hörspiel, das sich um wichtige Themen wie Freundschaft und Vorurteile dreht. Kinder bekommen aufgezeigt, dass man einen Menschen nicht vorschnell verurteilen soll. Schade ist allerdings, dass Bibi am Ende zu einer unnötigen Hexerei greift, um den Charakter von Monis Eltern dauerhaft zu verbessern.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Moni: N. Rybakowski
Lehrer Schumann: E. Schastok
Monis Mutter: E.-M- Werth
Monis Vater: A. Herzog
Erzähler: J. Nottke

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