(20) Mein Gott Donald/Die versunkene Stadt
Inhalt:
a) Mein Gott Donald:
Donald hat von Admiral Grimitz Landurlaub bekommen und will diesen nutzen, sich mit Onkel Dagobert, Tick, Trick und Track in Ägypten zu treffen. Doch kurz bevor er bei ihnen ankommt, wird Donald von Einheimischen entführt. Die Entführer sehen in Donald die Wiedergeburt ihres vor vielen Jahren verstorbenen Königs und bringen ihn in ihr Dorf.
Dagobert, Tick, Trick und Track haben die Entführung beobachtet und nehmen die Vefolgung auf. Dabei fallen sie jedoch auf einen Wüstenführer herein, der sie in eine Falle lockt. Währenddessen wird Donald auf eine geheimnisvolle Zeremonie vorbereitet. In der Nacht soll ein magisches Ritual stattfinden, bei dem der Geist des verstorbene Herrschers in Donalds Körper fährt, so dass er für alle Zeit das Volk regiert.
Kurz vor der Zeremonie treffen endlich Dagobert und die Kinder ein. Aber es stellt sich als äußerst schwierig heraus, Donald zu befreien, denn der scheint seine Verwandten gar nicht mehr zu erkennen. Außerdem ist da noch der Hohepriester Sarkus, der eifersüchtig auf Donald ist. Er erweckt eine Mumie zum Leben, die ihn vernichten soll ...
b) Die versunkene Stadt
MacMoneysac hat dafür gesorgt, dass Onkel Dagoberts gesamtes Vermögen auf dem Meeresgrund gelandet ist. Mit Daniel Düsentriebs Hilfe möchte Dagobert es wieder hervorholen. Dazu baut Daniel ein Unterwasserseeboot, das in bisher nie erforschte Tiefen vordringen kann. Gemeinsam mit Quack, Daniel und Doofy macht sich Dagobert auf die Suche nach seinem Gold.
Doch als die vier an der entsprechenden Stelle im Graben ankommen, finden sie nur noch vereinzelte Kreuzer. Irgendjemand muss das Gold gefunden haben - aber kein anderes Boot könnte so tief tauchen! Wild entschlossen nehmen Dagobert und die anderen die Spur auf. Kurz darauf treffen sie auf froschähnliche Wesen, die sich als Feinde herausstellen. Sie nehmen die vier gefangen und bringen sie in ihre Stadt - die Hauptstadt des gesunkenen Atlantis.
Die Meeresbewohner hassen die Menschen, weil diese das Meer mit ihrem Müll verunreinigen. Auch Dagoberts Geld ist für sie nur Schrott, den sie auf die Müllkippe gebracht haben. Dagobert, Daniel, Doofie und Quack werden zur lebenslangen Arbeit dort verurteilt. Natürlich schmieden die Freunde einen Fluchtplan. Doch die Grünlinge sind äußerst wachsam und haben zudem ein riesiges Meeresungeheuer in ihrem Besitz ...
Bewertung:
a) "Mein Gott Donald" spielt vor der exotischen Kulisse Ägyptens und verspricht ein aufregendes Abenteuer. Für Kinder ist die Folge schön gruselig, schließlich begegnet man nicht jeden Tag einer wandelnden Mumie. Es ist zudem eine nette Abwechslung, dass hier ausnahmsweise Donald Duck mit von der Partie ist, denn er ist nur ein seltener Gast in den "Ducktales"-Folgen. Die Geschichte, die erzählt wird, ist sehr spannend, schließlich gerät Donald in höchste Gefahr. Einerseits soll er alle Erinnerungen an sein früheres Leben verlieren und als Auserwählter das Volk regieren, was schon schlimm genug wäre; andererseits macht der Hohepriester Sarkus Jagd auf ihn und will den vermeintlichen Rivalen ausschalten. Die Ducks müssen mit den Wächtern, dem magisch bewanderten Hohepriester und der Mumie kämpfen, um Donald zu befreien - und letztlich auch mit ihm selber, denn sein Gedächtnis ist bereits zum größten Teil ausgelöscht worden, sodass er seine Familie nicht mehr erkennt.
Auch humorvolle Szenen sind natürlich enthalten. Donald legt auch als reinkarnierter Pharao nicht seine Matrosengewohnheiten ab und redet im Halbschlaf in Seemanssprache, was die Ägypter mit Verwunderung quittieren. Missverständnisse gibt es auch, als er seinen sich verbeugenden Untertanen "Tiefer!" zuruft und sie daraufhin ihre Anbetung mit tieferer Stimme wiederholen - anstatt sich, wie gewünscht, tiefer verbeugen. Nur einen einzigen Schwachpunkt gibt es in der Geschichte, nämlich die Stele, an der Donald knapp dem Mumienangriff entkommt und die Mumie sich nicht mehr vergewissert, ob Donald wirklich tot ist. Hier hilft der Zufall ein bisschen zu stark nach, ansonsten gibt es aber nichts zu bemängeln.
b) Die versunkene Stadt
Das geheimnisvolle Atlantis ist ein gern genommener Schauplatz für abenteuerliche Geschichten, so auch hier. Damit verknüpft ist eine nette Lehre für Kinder, dass man den Umweltschutz nicht vernachlässigen soll. Die Atlantisbewohner hassen die Menschen, weil ihre Abfälle das Meer vergiften. Auch Dagoberts Geld ist für sie nur wertloser Schrott. Ebenso wird Teamwork thematisiert, denn während Daniel Düsentrieb, Quack und Doofy sich zunächst recht dusslig anstellen und Dagobert keine Hilfe in ihnen sieht, tragen sie später einen großen Anteil an der Befreiung bei. Dagobert muss einsehen, dass er seine Mitstreiter unterschätzt hat, vor allem der begriffstutzige Doofy erweist sich hier als cleverer als gedacht.
Durch die sehr unterschiedlichen Charaktere der gemeinsam Reisenden Dagobert, Daniel, Quack und Doofy kommt es ständig zu witzigen Reibereien. Quack steuert das Unterwasserseeboot ebenso chaotisch wie sonst seine Flugzeuge und Daniel Düsentrieb muss dem entsetzten Dagobert gestehen, dass das Boot noch einige Macken besitzt und er hofft, dass es unter dem Wasserdruck nicht auseinanderbricht. "Daniel, wenn wir ertrinken, bring ich Sie um!" droht Dagobert völlig außer sich. Auch Doofy, der das Aussehen der Atlantisbewohner charmant als "Fische, die sich als Frösche verkleidet haben" umschreibt, strapaziert wie üblich Dagoberts Nerven. Erst unterhält er sich auf lautstarke Weise mit Hilfe eines quietschenden Ballons mit einem Delphin, dann gibt er, als die Freunde gefangen gehalten werden, den glorreichen Rat, durch ein Feuer zu entkommen - was in einer Unterwasserwelt nicht gerade die beste Möglichkeit darstellt. "Das gibts doch nicht, ich sollte lieber diese schleimigen Grünlinge um Hilfe bitten!", ruft Dagobert dementsprechend verzweifelt aus und man kann es ihm kaum verdenken.
Einziger Nachteil dieser Folge ist ihr Zusammenhang mit anderen Episoden. Sie bildet gemeinsam mit den früheren Folgen "Der schiefe Turm von Peseta" und "Der Riesenhai" sowie mit der nachfolgenden Episode "Wer wiegt, gewinnt" ein Quartett, dessen Rahmenhandlung sich darum dreht, dass MacMoneysac und Dagobert ihr Vermögen gegeneinander aufwiegen wollen, um zu beweisen, wer der reichste Mann der Welt ist. Der Erzähler gibt die Vorgeschichte aber einleitend in ein paar Sätzen wieder, sodass es kein Manko ist, die anderen Folgen nicht zu kennen.
Hervorragende Sprecher
Die originale Sprecherbesetzung liest sich wie das Who is who der deutschen Synchronsprecher. Dagoberts unverkennbare, leicht heisere Stimme wird unnachahmlich vom leider schon verstorbenen Hermann Ebeling gesprochen. Hinter Trick steckt die markante Stimme von Santiago Ziesmer, der vor allem Kindern ein Begriff als Spongebob Schwammkopf sein dürfte, ebenso als Steve Urkel aus der Serie "Alle unter einem Dach". Oliver Rohrbeck, alias Track, kennt man als Justus Jonas aus der Kulthörspielserie "Die drei Fragezeichen". Einprägsam ist auch die metallisch klingelnde Stimme von Doofy alias U. Gressieker, der u.a. Christopher Lambert, James Belushi und Patrick Swayze sprach und leider sehr früh durch Selbstmord aus dem Leben schied. Daniel Düsentriebs Sprecher K.-U. Meves ist ebenfalls recht populär, man denke beispielsweise an seine Verkörperung von Grobi aus der "Sesamstraße" oder Fred Feuersteins Chef Mr. Schiefer. Bleibt von den bekanntesten Namen noch Engelbert von Nordhausen, der u.a. Bill Cosby synchronisierte und Michael Harck, der sehr häufig, wie auch hier, als Erzähler eingesetzt wird.
Fazit:
Zwei sehr gute, spannende und witzige Folgen, die einmal in Ägypten und einmal in Atlantis spielen. Die winzigen Schwächen fallen kaum ins Gewicht, sodass sich jeder Duck-Fan diese Folgen zulegen sollte. Schade ist nur, dass die Hörspielserie schon lange nicht mehr im Handel erhältlich ist und die Kassetten nur noch gebraucht zu erwerben sind.
Sprechernamen:
Dagobert Duck: H. Ebeling
Tick: S. Krause
Trick: S. Ziesmer
Track: O. Rohrbeck
Quack: E. von Nordhausen
Donald: T. Keck
Daniel Düsentrieb: K.-U. Meves
Doofy: U. Gressieker
Sarkus: G. Tryphon
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