194 - Das Elixier der ewigen Jugend



194 - Das Elixier der ewigen Jugend

Produktinfos:
Erscheinungsjahr: 1994
Verlag: Ehapa
Seiten: 254

Die wichtigsten Figuren:

Dagobert Duck: Dagobert ist der reichste Mann der Welt, aber auch der geizigste. Sein Geld bewahrt er in mehreren riesigen Geldspeichern auf und er denkt ununterbrochen daran, es noch zu vermehren. Für sein Alter ist er noch sehr rüstig und um an noch mehr Geld zu gelangen unternimmt er viele waghalsige Reisen und Abenteuer.

Donald Duck: Donald ist ein chronischer Pechvogel, meistens arbeitslos und fast ständig in irgendwelchen Schwierigkeiten. Da er immer bei seinem Onkel Dagobert hoffnungslos verschuldet ist, muss er für ihn oft abenteuerliche Dinge erledigen. Donald ist sehr jähzornig, im Grunde aber ein gutherziger Charakter. Bei ihm leben seine drei cleveren Neffen Tick, Trick und Track.

Primus von Quack: Primus ist ein Akademiker, der in fast jedem Gebiet Experte ist und unzählige Doktortitel besitzt. Er ist oft die Anlaufstelle für die Ducks, wenn es etwas zu recherchieren gibt, neigt allerdings zur Zerstreutheit.

Micky Maus: Micky ist in Entenhausen entweder als eifriger Reporter oder als scharfsinniger Detektiv unterwegs. Dank seiner Intelligenz und seiner Cleverness übernimmt er gerne knifflige Fälle und ist der Polizei dabei meist einen Schritt voraus.

Goofy: Goofy ist der beste Freund von Micky Maus. Im Gegensatz zu ihm ist er trottelig und etwas schwer von Begriff. Das stört ihn aber nicht, da er einen unerschütterlichen Optimismus an den Tag legt. Er ist sehr hilfsbereit und bei allen Abenteuern von Micky mit dabei.

Inhalt:

Das Elixier der ewigen Jugend: Primus stößt auf einer Baustelle auf Tonscherben einer Vase, die er dem Alchimisten Daniel D'Aurus zuschreibt. Auf den Scherben ist das Rezept für dessen Wundertrank, dem Elixier für ewige Jugend, aufgemalt, doch zur genauen Mengenbestimmung braucht man die Aufzeichnungen des Erfinders. Dagobert und Primus finden den junge Tom, der als Nachfahre im Besitz der Aufzeichnungen ist. Als Gegenleistung für das Buch sollen sie ihm helfen, endlich eine Freundin zu finden. Das ist äußerst schwer, denn Tom ist zwar sympathisch, aber auch sehr tollpatschig ...

Der doppelte Rockstar: Mickys und Goofys Spaziergang durch die Stadt endet vor einem Hotel in einem hysterischen Massenauflauf - kein Wunder, denn Rockstar Äksel Pose ist gerade angekommen. Überraschend erhält Goofy von Äksel die Nachricht, dass er ihn treffen will. Im Hotel stellt sich heraus, dass Äksel ohne Sonnenbrille und Perücke Goofy zum Verwechseln ähnlich sieht. Nichts wünscht er sich mehr, als ein paar Stunden ungestört durch die Stadt zu bummeln. Goofy soll ihn in der Zeit im Hotel vertreten. Doch kaum haben sie die Kleidung getauscht, da wird Äksel entführt. Nicht nur, dass für ihn Lösegeld gefordert wird, jetzt muss auch Goofy das Konzert über die Bühne bringen ...

Die Leiden des jungen Ganthers: Donald will seinen Neffen beweisen, dass er zu höchster Konzentration fähig ist und vertieft sich in Goethes "Leiden des jungen Werther". Im Traum versetzt er sich in die Rolle des jungen, tölpelhaften Ganther aus dem 18. Jahrhundert, der vergeblich versucht, das Herz seiner angebeteten Daisylotte zu gewinnen. Daisylotte nimmt zwar seine Werbungen an, ist aber mit dem Glückspilz Gustalbert verlobt. Der verzweifelte Ganther schreibt seine Geschichte auf ...

Seltsame Nachbarn: Neben Minni sind neue Bewohner eingezogen, die sich aber nie außer Haus blicken lassen. In ihrer typischen Neugierde stattet sie einen Besuch, der sie aber nur noch misstrauischer macht. Die Frau verhält sich abweisend, zwei Männer verhalten sich verdächtig. Einige Gesprächsfetzen deuten darauf hin, dass die drei eine Bankraub planen. Minni drängt Micky dazu, sich die Sache näher anzusehen ...

Wohltäter wider Willen: Das Denkmal des Stadtgründers Emil Erpel muss dringend restauriert werden und der Bürgermeister sammelt fleißig Spenden. Überraschend erklärt sich ein Millionär aus Übersee bereit, die Gesamtkosten zu übernehmen. Kurz darauf vermisst Dagobert einen erheblichen Betrag aus seinem Geldspeicher. Privatdetektiv Hubert Bogart nimmt sich der Sache an ...

Der unerklärliche Monetensegen: Kater Karlo und seine Trudi leben neuerdings im Luxus. Ob erstklassiges Restaurant oder edle Yacht, nichts ist ihnen zu teuer. Micky ist misstrauisch und lässt Karlo überprüfen. Angeblich hat er ein Vermögen im Lotto gewonnen und legt auch einen Beweis vor. Trotzdem bleibt Micky skeptisch ...

Bewertung:

Das Elixier der ewigen Jugend liefert den unterhaltsamen Einstieg. Der arg trottelige Tom sorgt für einige witzige Momente durch seine Unbedarftheit und seine sehr ungeschickten Bemühungen, Frauen zu beeindrucken und strapaziert Dagoberts Geldbörse enorm, der allen angerichteten Schaden wieder bereinigen muss. Auch die Zeichnungen von Massimo de Vita sind erstklassig und tragen zum Lesevergnügen bei. Allerdings weckt die Geschichte zunächst falsche Erwartungen, denn die Verkupplungsversuche nehmen den Hauptteil der Handlung ein, während das Elixier sehr in den Hintergrund gerät - eine geheimnisvolle Geschichte über Magie und Alchimie darf man also nicht erwarten. Etwas seltsam ist auch, dass Dagobert Tom trotz dessen Tollpatschigkeiten so sympathisch findet, wenn er bei Donald und Dussel stets so schnell genervt reagiert. Ansonsten aber ist die Geschichte sehr lesenswert und bietet sehr schöne Unterhaltung.

Verwechslungskomödien wie Der doppelte Rockstar sind nichts Neues im Lustigen Taschenbuch, hier auf sehr amüsante Weise zelebriert. Die Geschichte ist durchaus spannend, schließlich verlangt Äksels Konkurrent 500.0000 Taler für seine Freilassung und zudem scheint es sehr fraglich, ob Goofy es schafft, Äksels Fans beim Konzert zu täuschen. Vor allem aber ist die Geschichte witzig. Angefangen beim gut überspitzten Fanauflauf bis hin zu Äksels Tanz- und Gesangseinlagen und einem mit Pannen gespickten Befreiungsversuch von Micky. Auf keiner Seite kommt Langeweile auf und rundes Lesevergnügen ist garantiert.

Wie üblich bei den Literaturadaptionen überzeugt auch die Version Die Leiden des jungen Ganthers, in der Donald natürlich bestens in die Rolle des Abgewiesenen passt, der sich nicht gegen seinen Rivalen durchsetzen kann. Trotz seines Pechs in der Liebe, ist Ganther am Ende nicht unglücklicher als Gustalbert. Die Geschichte wartet mit einigen witzigen Szenen auf, vor allem zu Beginn, als Ganther seiner Daisylotte alle Wünsche erfüllt, aber nie den richtigen Moment findet, um seine Gefühle zu verstehen. Für ein wenig Spannung ist auch gesorgt, da die Handlung natürlich nicht in allen belangen der deprimierenden Vorlage folgen kann. Scalas Zeichnungen sind bei den Figuren eher durchschnittlich, die Landschaften und Details überzeugen dafür umso mehr. Insgesamt eine souveräne und unterhaltsame Geschichte.

In Seltsame Nachbarn erwartet die Leser eine ungewöhnliche Krimigeschichte, in der Minni ausnahmsweise eine Hauptrolle zukommt. Micky hat seine Zweifel, ob seine Freundin nicht etwas missverstanden hat, aber Minni ist fest davon überzeugt, dass nebenan ein Verbrechen geplant wird. Micky gerät bei seinen Nachforschungen in Gefahr und es gibt einige Wendungen, ehe die Auflösung kommt. Zwar ist der Hintergrund der Geschichte ein wenig an den Haaren herbeigezogen, trotzdem ist für soliden Lesespaß gesorgt.

Wohltäter wider Willen kombiniert Gagstory mit Kriminalhandlung. Hubert Bogarts Trotteligkeit mag manchmal nerven, wird in dieser Geschichte aber witzig umgesetzt, vor allem sein ungeschicktes Bemühen, an Informationen zu gelangen, das sehr hübsch den Film noir parodiert. Ihm zur Seite steht Quacky, der liebenswerte Außerirdische, der immer noch sein Raumschiff sucht, das versehentlich stark verkleinert als Zehn-Kreuzer-Münze in Umlauf geraten ist. Allerdings ist Quacky zwar ein sympathischer Charakter, doch es ist Geschmackssache, wie sehr es einen stört, dass hier ganz selbstverständlich ein Außerirdischer durch Entenhausen läuft. Die Krimihandlung ist nicht schlecht, wobei der Leser deutlich früher als die Figuren ahnt, wer hinter dem Geldklau steckt und wie dies bewerkstelligt wird. Sehr gelungen sind hingegen Cavazzanos dynamische und doch nicht überdrehte Zeichnungen.

Den soliden Abschluss bildet Der unerklärliche Monetensegen: Nicht nur Micky, auch dem Leser ist schnell klar, dass Kater Karlo etwas verbirgt und die Idee dahinter ist recht ausgeklügelt, wenngleich es am Ende auffallend lange dauert, bis bei Micky der Groschen fällt. Auch die Überprüfung des Lotto-Loses hätte etwas genauer ablaufen können. Für ein paar witzige Szenen ist gesorgt, etwa als Karlo und Trudi im Restaurant Micky die spendierte Torte vor der Nase wegfuttern. Fast gönnt man es den beiden, endlich ein sorgenfreies Leben zu führen, auch wenn klar ist, das es nicht von dauer sein kann. Giuseppe Dalla Santas Zeichnungen sind recht ordentlich anzusehen, sodass unterm Strich eine unterhaltsame Geschichte bleibt.

Fazit:

Ein gutes Lustiges Taschenbuch, in dem alle Geschichte grundsätzlich überzeugen können. Mit drei zu drei Geschichten ist das Verhältnis zwischen Enten- und Maus-Geschichten ausgeglichen, es fehlt vielleicht das absolute Highlight, das den Band von anderen Bänden abheben würde.

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