218 - Die Glückstaler-Allergie



218 - Die Glückstaler-Allergie

Produktinfos:
Erscheinungsjahr: 1996
Verlag: Ehapa
Seiten: 254

Die wichtigsten Figuren:

Dagobert Duck: Dagobert ist der reichste Mann der Welt, aber auch der geizigste. Sein Geld bewahrt er in mehreren riesigen Geldspeichern auf und er denkt ununterbrochen daran, es noch zu vermehren. Für sein Alter ist er noch sehr rüstig und um an noch mehr Geld zu gelangen unternimmt er viele waghalsige Reisen und Abenteuer.

Donald Duck: Donald ist ein chronischer Pechvogel, meistens arbeitslos und fast ständig in irgendwelchen Schwierigkeiten. Da er immer bei seinem Onkel Dagobert hoffnungslos verschuldet ist, muss er für ihn oft abenteuerliche Dinge erledigen. Donald ist sehr jähzornig, im Grunde aber ein gutherziger Charakter. Bei ihm leben seine drei cleveren Neffen Tick, Trick und Track.

Micky Maus: Micky ist in Entenhausen entweder als eifriger Reporter oder als scharfsinniger Detektiv unterwegs. Dank seiner Intelligenz und seiner Cleverness übernimmt er gerne knifflige Fälle und ist der Polizei dabei meist einen Schritt voraus.

Goofy: Goofy ist der beste Freund von Micky Maus. Im Gegensatz zu ihm ist er trottelig und etwas schwer von Begriff. Das stört ihn aber nicht, da er einen unerschütterlichen Optimismus an den Tag legt. Er ist sehr hilfsbereit und bei allen Abenteuern von Micky mit dabei.

Inhalt: Ein eigenartiger Planet: Dagobert hofft auf wertvolle Funde im Weltall und sucht gemeinsam mit Donald und den Kindern nach einem geeigneten Planeten. Einer verlockt ihn schließlich zu einer Landung, obwohl er laut der Computeranalyse keine interessanten Rohstoffe erhalten soll. Schon bald nach der Landung passieren merkwürdige Dinge auf dem offenbar unbewohnten Planeten: Der Bohrer schwebt in der Luft und setzt sich von allein in Gang,m kleine Erdbeben brechen aus, Felsen stürzen zusammen. Donald, Tick, Trick und Track wollen schnell fort, aber Dagobert weigert sich und entwickelt eine seltsame Besessenheit für den Planeten ...

Gefährliche Pflänzchen: Micky erhält einen ungewöhnlichen Auftrag. Er wird als Gärtner in die Villa des Wissenschaftlers Professor Raps eingeschleust, der eine spezielle Orchideenart züchtet. Die Orchideen ernähren sich von Müll und sollen eines Tages die Umweltprobleme lösen - aber der Professor hat Grund zur Annahme, dass jemand aus seinem Team die Forschungen manipuliert. Micky und Goofy gehen der Sache auf den Grund ...

Der Trick mit dem Jungbrunnen: Nach einer für Donald mal wieder unerfreulichen Expedition will er endlich einen Weg finden, um nicht immer wieder für Dagoberts Unternehmungen eingespannt zu werden - notfalls auf juristischem Weg. Damit hat er auch Erfolg und so tritt Dagobert seine nächste Reise allein an. Die Folgen sind allerdings fatal, denn bei der Suche nach dem Brunnen der ewigen Jugend stolperte Dagobert in genau diesen und schluckte so viel Wasser, dass er nun wie ein Kleinkind aussieht ...

Es war einmal in Amerika: Der vorletzte Mohikaner: Nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges herrscht Ruhe und leider auch Langeweile bei der Pennsylvania Gazette, für die Mickys gleichnamiger Vorfahr und sein Freund Oliver Goof schreiben. Da bekommen sie einen interessanten Auftrag: Der Londoner Notar Timberton sucht verzweifelt die junge Arianna Ferguson, die das Vermögen des verstorbenen Lord Ferguson erben soll. Seit sie aber als kleines Mädchen in Kentucky bei einem Kutschunfall verschwand, ist sie unauffindbar. Der einzige Hinweis ist, dass sie nun bei einem Indianerstammt leben soll. Micky und Oliver Goof machen sich auf die spannende Suche ...

Ein geborener Spieler: Ein dubioser Verkäufer dreht Donald ein Los an, mit dem er eine Reise ins Spielerparadies Las Megas gewinnt. Tick, trick und Track sind zu recht misstrauisch, denn in Las Megas ist alles überteuert und ein entspannter Urlaub scheint unmöglich. Zur gleichen Zeit wird außerdem der berüchtigte Kartenbandenboss Ede gesucht, der die Stadt beherrscht. Zufälligerweise sieht er Donald verblüffend ähnlich. Als Ede von seinem Doppelgänger erfährt, schlüpft er in seine Identität in der Hoffnung, dass die Polizei Donald festnimmt, während er unerkannt am Pokerspiel teilnehmen will ...

Die Erzählungen des Edgar Allan Maus: Der Goldkäfer: Micky nutzt einen verregneten Nachmittag, um seinen Neffen Mack und Muck mal wieder eine Geschichte ihres Vorfahren Edgar Allan Maus aus dem 19. Jahrhundert vorzulesen. Edgar Allan erhielt einst eine Einladung seines Freundes Legoof auf eine tropische Insel, wo dieser mit seinem eingeborenen Freund Jupiter einen Urlaub verbringt. Der abergläubische Jupiter ist immer noch verstört über den Fund eines Goldkäfers, der angeblich Pech bringt. Kurz darauf entdecken Edgar Allan und Legoof auf dem Papier, in das der Käfer eingewickelt war, einen Totenkopf, was Jupiters Angst bestätigt. Legoof aber nimmt seine beiden Freunde am nächsten Tag zu einer Expedition mit, die Jupiters Aberglauben auf die Probe stellt ...

Ein rabiater Wecker: Donald hat zwar einen neuen Job, dafür aber ein anderes Problem: Im Halbschlaf demoliert er den klingelnden Wecker und verschläft so den Vormittag. Daniel Düsentrieb weiß Rat. Er bastelt ihm einen Wecker, der sich gegen die rabiaten Attacken zu wehren weiß ...

Die Glückstaler-Allergie: Gundel gerät auf einem Hexenkongress in eine heftigen Streit mit einem Zauberer, der sich mit einem seltsamen Fluch rächt, Gundel solle von nun an von dem verfolgt werden, was sie am meisten begehrt. Zuhause angekommen, mrkt Gundel erst, was es mit dem Fluch auf sich hat: Jedesmal wenn sie an den Glückstaler denkt oder davon spricht, bekommt sie schreckliche Schmerzen. In diesem Zustand scheint es aussichtslos, sich dem Taler zu nähern ...

Bewertung:

Der Band hat mit Ein eigenartiger Planet einen gelungenen Einstieg. Recht lange tappt der Leser im Dunkeln, was es wohl mit Dagoberts eigenartigem verhalten und den mysteriösen Vorkommnissen auf sich hat. Die Geschichte überzeugt durch Spannung und die Auflösung ist überraschend, wenn auch ein klein wenig kitschig. Die ständigen Dispute zwischen Dagobert und Donald sorgen für witzige Szenen, aber auch ein bisschen unheimlich wird es, ehe man hinter das Geheimnis des Planeten kommt. Unterhaltsame Geschichte ohne besondere Schwächen.

Mit Gefährliche Pfänzchen geht es solide weiter. Zugegeben, Bernadós Zeichnungen sind gewiss nicht die schönsten, dafür ist der Stil zu hektisch und die Bilder mit zu wenig Liebe zum Detail gestaltet. Das trübt aber kaum den Lesespaß, den die Krimihandlung bereitet. Die Aufgabe ist ungewöhnlich und schwankt immer wieder zwischen absurd-amüsant und dramatisch - einerseits sind die überdimensionalen Orchideen, die liebevoll gepäppelt werden, ein witziger Anblick, andererseits entwickeln sie sich immer mehr zu fleischfressenden Bestien. Herrlich ist die Szene, in der Micky im Bett über den Fall grübelt, während über ihm im Hochbett Goofy wimmernd davon träumt, auf dem Speiseteller einer Orchidee zu landen. Mag die Geschichte auch alberne Momente haben, sie unterhält gut und präsentiert dem Leser eine solide Krimihandlung.

Der Trick mit dem Jungbrunnen ist eine vor allem witzige aber auch spannende Geschichte. Donald hat durch juristische Tricks erwirkt, dass er Dagobert nie mehr zu Expeditionen begleiten muss - sollte er das aber freiwillig noch einmal machen, wird die Bestimmung hinfällig und Dagobert darf ihn wieder zu Reisen als Schuldenausgleich heranziehen. Deshalb kommt es für Donald nicht in Frage, mit Klein-Dagobert zum Jungbrunnen zu reisen, obwohl ein weiterer Schluck ein Gegenmittel wäre. Stattdessen soll Herr Düsentrieb eine Möglichkeit finden und Donald muss derweil mit dem nervtötenden Kleinkind leben, das alle paar Sekunden etwas Neues ausheckt. Das Ende ist recht spektakulär, wohl nicht das, was die Leser erwarten, aber trotzdem nicht unpassend.

Auch der fünfte Teil Der vorletzte Mohikaner der großangelegten Saga "Es war einmal in Amerika" kann überzeugen, wenn er auch leicht hinter anderen Teilen zurückbleibt. Das Epos widmet sich chronologisch der Entstehung von Nordamerika und legt mit dieser Episode eine kleine Atempause ein, da es hier nicht um konkrete historische Ereignisse geht. Die Geschchte beginnt mit der Suche nach Arianna, endet aber noch lange nicht, nachdem Micky und Oliver Goof sie gefunden haben. Arianna ist glücklich mit ihrem Leben bei den Indianern, vor allem aber leidet ihr Stamm unter einem traurigen Schicksal: Ihr Ziehvater "Heller Wahnsinn" hat das Gedächtnis verloren und weiß nicht mehr, wo er das Pergament versteckt hat, das ihm ein fruchtbares Land garantiert, in dem alle Mohikaner zusammen leben könnten. Um das Volk zu vereinen, muss das Pergament gefunden werden - eine schwere Aufgabe, der sich Micky natürlich stellt. Die Geschichte ist durchweg spannend, sieht man davon ab, dass Micky einmal der Zufall etwas zu sehr auf die Sprünge hilft, was aber zum Glück letztendlich keine große Rolle mehr spielt. Vorkenntnisse über die anderen Teile braucht man bei dieser Geschichte nicht und witzige Szenen und liebenswerte Charaktere runden das Lesevergnügen ab.

Solide ist auch Ein geborener Spieler. Es braucht eine Weile, bis die Handlung in die Gänge kommt, denn zunächst dreht sich alles um Donalds Hausprobleme wegen des abgesackten Fundaments und die vergeblichen Versuche, den Schaden ohne Geld zu beheben. Spannend wird es erst, als der finstere Gangsterboss Ede ins Spiel kommt. Donald wird nichtsahnend in seine Kleider gesteckt, während Ede den Kindern gegenüber die falsche Identität vortäuscht. Donald wundert sich zwar ein wenig, warum alle Einwohner von Las Megas ihn plötzlich so fürchten und ihm sein Schmiergeld förmlich aufdrängen, fragt in seiner typischen naiven Art aber nicht weiter nach. Etwas simpel setzt dann ein Sinneswandel bei Ede ein, die Geschichte wrd beinah ein bisschen kitschig an der Stelle. Trotzdem kann die Story insgesamt recht gut unterhalten und bietet ein solides Lesevergnügen.

Zum zweiten Mal hat in Der Goldkäfer Mickys Vorfahr Edgar Allan Maus einen Auftritt im Lustigen Taschenbuch und überzeugt auch in dieser Geschichte, die Poes gleichnamige Kriminalstory unterhaltsam parodiert. Die Binnenhandlung nimmt Bezug auf Mack und Mucks abergläubische Befürchtungen und präsentiert gleichzeitig eine exotische Abenteuergeschichte mit liebenswerten Charakteren - interessant ist dabei vor allem, dass ausnahmsweise Goofy in die Rolle des klugen Kopfes schlüpft. Wer Edgar Allan Poes Vorlage kennt, wird zwar keine Überraschungen erleben, denn zu nah hält sich die Geschichte an die Vorlage. Trotzdem bietet sie auf alle Fälle vergnügliche Unterhaltung mit gelungenen Zeichnungen von Silvio Camboni. Bleibt zu hoffen, dass bald weitere Abenteuer von Mickys literarischem Vorfahr folgen ...

Ein rabiater Wecker fällt allein schon wegen der Kürze gegen die anderen Geschichten ab. Auf drei Seiten eine richtige Geschichte zusammenzuzimmern ist natürlich von vornherein nicht möglich, dementsprechend bleibt auch diese Story ein belangloser Happen für zwischendurch. Die Pointe ist durchaus nicht unlustig, die Zeichnungen sind solide, trotzdem ist das Gelesene natürlich schnell wieder vergessen. In der Titelgeschichte Die Glückstaler-Allergie erhält das alte Muster vom ewigen Duell zwischen Dagobert und Gundel eine recht interessante Note. Gundel kann einem fast schon leid tun, wenn man beobachtet, wie nah sie dem Taler kommt und dass sie ihn doch nicht an sich nehmen kann, weil sie sofort mit einem schmerzhaften Ausschlag gestraft wird. Zusätzliche Spannung erhält die Geschichte durch ein Missgeschick, das Dagoberts Taler unbemkert aus dem Geldspeicher verschwinden lässt und Molinaris Zeichnungen sind ansehnlich. Das Ende kommt ein bisschen zu rasch und spektakulär herbei, trübt aber kaum den positiven Gesamteindruck.

Fazit:

Ein insgesamt sehr überzeugendes Lustiges Taschenbuch mit acht Geschichten, unter denen keine schlechte dabei ist. Natürlich sind manche Geschichten besser als andere, alle sind aber lesenswert und damit gibt es eine Empfehlung an alle Disney-Fans.

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