249 - Der verrückte Professor



249 - Der verrückte Professor

Produktinfos:
Erscheinungsjahr: 1998
Verlag: Ehapa
Seiten: 254

Die wichtigsten Figuren:
Dagobert Duck: Dagobert ist der reichste Mann der Welt, aber auch der geizigste. Sein Geld bewahrt er in mehreren riesigen Geldspeichern auf und er denkt ununterbrochen daran, es noch zu vermehren. Für sein Alter ist er noch sehr rüstig und um an noch mehr Geld zu gelangen unternimmt er viele waghalsige Reisen und Abenteuer.

Donald Duck: Donald ist ein chronischer Pechvogel, meistens arbeitslos und fast ständig in irgendwelchen Schwierigkeiten. Da er immer bei seinem Onkel Dagobert hoffnungslos verschuldet ist, muss er für ihn oft abenteuerliche Dinge erledigen. Donald ist sehr jähzornig, im Grunde aber ein gutherziger Charakter. Bei ihm leben seine drei cleveren Neffen Tick, Trick und Track.

Micky Maus: Micky ist in Entenhausen entweder als eifriger Reporter oder als scharfsinniger Detektiv unterwegs. Dank seiner Intelligenz und seiner Cleverness übernimmt er gerne knifflige Fälle und ist der Polizei dabei meist einen Schritt voraus.

Goofy: Goofy ist der beste Freund von Micky Maus. Im Gegensatz zu ihm ist er trottelig und etwas schwer von Begriff. Das stört ihn aber nicht, da er einen unerschütterlichen Optimismus an den Tag legt. Er ist sehr hilfsbereit und bei allen Abenteuern von Micky mit dabei.

Inhalt:

Der verrückte Professor: Donald ist seit neustem Mitglied im "Verein für geniale, unentdeckte Autoren" und ebenso erfolgloser Journalist. Da passt es ihm sehr gut, dass er Professor Kleinhirn als Nachbarn bekommt, der zur Zeit für Aufregung in Entenhausen sorgt: Er hat eine Rakete gebaut, mit der er zum Mars fliegen will, doch der Start wird ihm untersagt. Donald hofft auf eine Exklusivstory, doch das Schreiben fällt ihm schwer, denn plötzlich findet er keinen entspannenden Schlaf mehr. Das geht auch den anderen Stadtbewohnern so - bis auf den Professor ...

Das Ungeheuer von Mausburg: Micky und Goofy freuen sich auf einen entspannten Urlaub in Mausburg. Zur gleichen zeit aber treibt dort jemand sein Unwesen, der von der Presse nur "das Ungeheuer" genannt wird. Der Gangster schlüpft in das Aussehen seiner eingesperrten Opfer, beraubt sie ohne Verdacht zu erregen und verschwindet spurlos. Klar, dass Micky und Goofy der Sache auf den Grund gehen wollen ...

Ein eher stressiger Urlaub: Kommissar Hunter erleidet im Büro einen Schwächeanfall und bekommt ein paar freie Tage verordnet. Da seine Frau zur gleichen Zeit verreist, macht er es sich alleine zuhause gemütlich. Das erweist sich allerdings als gar nicht so einfach, denn ständig kommt jemand zu Besuch und will ihm helfen - von Micky über Minni bis hin zu Goofy und Inspektor Issel und ein Gauner noch dazu ...

Wie man Millionen macht: Donald bittet Dagobert vergeblich um eine Finanzspritze - dafür aber will ihm sein Onkel in 20 Lektionen zeigen, wie man sich zum Millionär hocharbeitet. Die erste Lektion führt die beiden gleich nach Alaska, wo Donald nach Gold schürft. Die Reise bringt sie auch in die Südsee, nach Ägypten und in den Dschungel und natürlich bleiben kleine und größere Katastrophen nicht aus ...

Phantomias gegen Wackermann: Die Entenhausener Unterwelt will sich an Phantomias rächen. Dafür wird mit Hilfe eines Wissenschaftlers und einer Maschine der harmlose Gauner Leo Lebertran in den Superschurken Wackermann verwandelt, der Backsteine aus seinen Fingern hervorschießen kann. Wackermann gelingt es, Phantomias bei seinen Schandtaten als Verdächtigen hinzustellen. Der muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, um sich zu wehren ...

So fern - und doch so nah! Die Panzerknacker werden wieder einmal eingesperrt - doch diesmal kommen sie nicht ins Gefängnis, sondern in den modernen Strafvollzug "Buße durch Freiheit". Sie kommen auf einen Bauernhof, auf dem sie und andere Gefangene ich frei bewegen und nützlich machen können, nur eine bestimmte Linie dürfen sie nicht übertreten, was durch elektronische Fußfesseln gesichert wird. Zwei von ihnen entkommen aber mit Hilfe eines anderen Insassen. Die manipulierten Fesseln schlagen keinen Alarm, solange sie sich nicht von einander entfernen. Doch auf der Flucht geschehen allerleih Zwischenfälle, die das Vorhaben enorm erschweren ...

Nicht mit rechten Dingen: Donalds Partner im Tennisclub ist diesmal der tollpatschige Sergei Schlamassi, der zu seinbem Frust von Donald eine Lehrstunde erteilt bekommt. Beim nächsten Treffen allerdings dreht er den Spieß um und überrascht alle mit perfektem Spiel. Damit nicht genug, macht Sergei in den nächsten Tagen lauter Schlagzeilen mit Erfolgstaten - im Eishockey, im Schach und als Rockstar. Für Donald steht fest, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht ...

Die Reise ins Ich: Dagobert erleidet in seinem Geldspeicher einen heftigen Sturz und verliert das Bewusstsein. Sein Geist aber verlässt den Körper und kann an jeden beliebigen Ort wechseln. Ein Guru in den Bergen klärt ihn über Astral-Reisen auf, bei denen der Geist bei zu großen Schmerzen den Körper verlässt. Für Dagobert ein gefundenes Fressen, denn sein Geist kann auch in die Zukunft schauen. Also lässt er sich nun auf den Kopf schlagen, um lukrative Geschäfte abzuwickeln - aber seine Gesundheit leidet erheblich ...

Bewertung:

Mit der ersten Geschichte Der verrückte Professor geht der Band solide los, von einem Highlight kann aber keine Rede sein. Die Handlung beginnt witzig, denn schnell wird offensichtlich, dass Donald als Autor mit seinem Roman "Lautlose Herzen" bloß pure Langeweile auslöst, was ein Running Gag für den weiteren Verlauf wird. Die Schlaflosigkeit der Entenhausener und die verrückten Pläne des Professors sorgen für eine gewisse Spannung, leider ist gerade der Professor ein bisschen zu abgedreht geraten und die Handlung allgemein etwas zu wirr, ohne die richtige Balance zwischen Humor und Dramatik zu finden. Auch Andersens Zeichnungen strahlen eine gewisse Lieblosigkeit aus, sodass die Geschichte unterm Strich zwar ganz unterhaltsam ist, aber nicht mehr.

In Das Ungeheuer von Mausburg erlebt Micky das alte Lied - entspannter Urlaub ist für ihn nicht möglich, so scheints, denn wo immer er auftaucht, gibt es ein Verbrechen aufzuklären. Die Krimihandlung ist recht spannend, denn der Gegner ist ein unberechenbarer Wissenschaftler, dem Micky und Goofy leider in die Falle tappen. Etwas schwach sind dagegen ein paar Zufälle, die zu Lösung des Falls beitragen und der Titel weckt falsche Erwartungen, schließlich ist der Verbrecher kein wirkliches Ungeheuer, trotz des Spitznamens, und auch die zahlreichen Statuen in der Stadt, die zu Anfang angesprochen werden, haben keine große Bedeutung im weiteren Verlauf. Eine solide und unterhaltsame Geschichte, die ihr Potential aber nicht ganz ausschöpft.

Kommissar Hunter wie in Ein eher stressiger Urlaub mal privat zu erleben, ist ein seltenes und hier sehr gelungenes Vergnügen. Ausspannen ist leichter gesagt als getan, wenn es jeder gut mit ihm meint und ihm alles so bequem wie möglich machen will - ohne zu merken, dass der gute Kommissar einfach nur seine Ruhe haben möchte. Für ein bisschen Spannung sorgt der Ausbrecher, der mit Hunters Hilfe über die Grenze kommen will und Leonis liebevolle Zeichnungen können überzeugen. Insgesamt eine Geschichte, die vielleicht nicht ewig im Gedächtnis bleibt, aber sehr gut unterhält.

Wie man Millionen macht ist solide Durchschnittsware. Trotz einiger witziger Szenen reicht die Geschichte nicht über Mittelklasse hinaus. Es ist zugegeben recht amüsant, wie sich Donald auf den Reisen abmühen muss und es mit Bären, Haien, Schlangen und unfreundlichen Eingeborenen zu tun bekommt, während Dagobert sich das Ganze gelassen aus der Distanz ansieht. Die Pointe ist allerdings sehr leicht vorhersehzusehen, weshalb es der Geschichte eindeutig an Spannung mangelt. Zum einmaligen Lesen in Ordnung, ansonsten aber schnell vergessen.

Phantomias gegen Wackermann ist auch kein Highlight. Ein neuer Gegenspieler für Phantomias verspricht Spannung und Action, so ganz kann die Geschichte diese Erwartungen aber nicht erfüllen. Wackermanns Sabotagen sind zwar geschickt, viel zu schnell aber gerät Phantomias in Verdacht und verliert das Vertrauen von Polizei und Bürgermeister. Das Ende schreit geradezu nach einer Fortsetzung und lässt den Leser ein wenig in der Luft hängen, auch wenn ein solcher Schluss durchaus interessant ist. Was bleibt, ist eine durchaus unterhaltsame, aber nicht überdurchschnittlich gute Geschichte.

Eine Panzerknackergeschichte wie So fern und doch so nah!, in der Dagobert nur auf der ersten Seite vorkommt, ist eine angenehme Abwechslung. Auf der Flucht werden die beiden immer wieder durch aberwitzige Zwischenfälle getrennt und müssen sich binnen Minuten wieder zusammenfinden, um einen Alarm zu verhindern. Natürlich sind diese Zwischenfälle mehr als unrealistisch, aber gerade in dieser übersteigerung absurd-komisch: Sei es, dass einer der Panzerknacker versehentlich auf einem Skateboard davonrauscht, als Geisel genommen oder von Außerirdischen entführt wird, ständig passiert etwas neues Unvorhergesehenes und sie können einem dabei wirklich leid tun. Die Geschiche ist durchgehend spaßig mit gelungenen Zeichnungen von Mazzarello und bietet runde Unterhaltung.

Mit Nicht mit rechten Dingen geht es wieder etwas abwärts. Sergeis erstes Auftreten im Lustigen Taschenbuch, dem noch weitere folgen, hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist Sergei als noch tollpatschigere Gestalt als Donald keine schlechte Idee, zumal er trotz seines Einsatzes von unlauteren Mitteln keine unsympathische Figur ist. Die Spannung fällt allerdings eher mager aus, denn der Leser ahnt schnell, worauf Sergeis überraschende Erfolgsrate zurückzuführen ist. Für ein paar witzige Momente sorgt vor allem der geigespielende Herr Düsentrieb, der sich für weit talentierter hält als Donald das sieht. Das Ende ist etwas zu kitschig, Mastantuonos Zeichnungen etwas zu hektisch um schön zu sein, dennoch kann die Geschichte unterm Sttrich recht gut unterhalten.

Die Reise ins Ich bildet den leidlich unterhaltsamen Abschluss. Es ist nichts Neues, dass Dagobert für gute Geschäfte bemerkenswerte Risiken eingeht, aber dennoch ist es recht bizzar, was sich in dieser Geschichte abspielt: Ein Dagobert, der darauf besteht, dass ihm seine Untergebenen auf den Kopf hämmern, um jede Ohnmacht für eine Astral-Reise zu nutzen. Die Geschichte erhält gegen Ende sogar einen düsteren und melancholischen Einschlag und enthält unter der absurd-komischen Fassade einen ernsten Tenor. Diese Mischung macht die Story allemal lesenswert, auch sie weder von der Handlung noch von den Zeichnungen her ein Highlight darstellt.

Fazit:

Zwei sehr ordentlichen Geschichten steht ein halbes Dutzend Durchschnittsware gegenüber, die mal besser und mal schlechter unterhält. Der Band enthält keinen wirklichen Tiefpunkt, aber insgesamt stechen zu wenige Geschichten hervor. Kann man lesen, gehört aber nicht zu den besten.

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