53 - Dagobert, der Milliardenakrobat (Die Bombastium-Expedition)



53 - Dagobert, der Milliardenakrobat (Die Bombastium-Expedition)

Produktinfos:
Erscheinungsjahr: 1978
Verlag: Ehapa
Seiten: 254

Die wichtigsten Figuren:
Dagobert Duck: Dagobert ist der reichste Mann der Welt, aber auch der geizigste. Sein Geld bwahrt er in mehreren riesigen Geldspeichern auf und er denkt ununterbrochen daran, es noch zu vermehren. Für sein Alter ist er noch sehr rüstig und um an noch mehr Geld zu gelangen unternimmt er viele waghalsige Reisen und Abenteuer.

Donald Duck: Donald ist ein chronischer Pechvogel, meistens arbeitslos und fast ständig in irgendwelchen Schwierigkeiten. Da er immer bei seinem Onkel Dagobert hoffnungslos verschuldet ist, muss er für ihn oft abenteuerliche Dinge erledigen. Donald ist sehr jähzornig, im Grunde aber ein gutherziger Charakter. Bei ihm leben seine drei cleveren Neffen Tick, Trick und Track.

Inhalt:

Rahmengeschichte:

Onkel Dagobert ist gerade mit Donald und den Kindern unterwegs, als er in Streit mit einem anderen Milliardär gerät, der in einen Milliardärsclub verschwindet. Der Zutritt ist nur Mitgliedern erlaubt und zur Aufnahme muss eine Milliarde Taler bezahlt werden. Während die Ducks auf eine Gelegenheit warten, dass Dagobert den Mann ansprechen kann, erzählen sie sich von ihren früheren Abenteuern ...

"Die Million in Dosen": (S: G.Martina / Z: G.Perego) (S. 13-73)

Onkel Dagobert erinnert sich an seine erste Fantastillion. Dabei fällt ihm ein, dass er eine Million Taler in Spinatdosen versteckt hat, die noch aus seiner Goldgräberzeit stammt. Er beschließt, diese Abenteuerzeit noch einmal zu durchleben und in Begleitung von Donald und den Kindern nach Colorado zu reisen. Leider hat sein Koch beobachtet, dass Dagobert das Geld mitgenommen hat. Während Dagobert die Orte aus der alten Zeit besucht, reist der hinterhältige Koch ihnen nach, um das Geld zu stehlen ...

"Die Bombastium-Expedition": (S+Z: C.Barks) (S. 72-112 )

Onkel Dagobert gerät in eine Versteigerung, bei der sich alle Anwesenden um den weltweit einzigen Vorrat von Bombastium reißen. Da alle davon überzeugt sind, dass es sich um eine unermesslich wertvolle Substanz handelt, bietet Onkel Dagobert mit und bekommt den Zuschlag - und erfährt leider, dass noch gar nicht erforscht ist, zu was das Bombastium nützlich ist. Wie vorgeschrieben bewahrt Onkel Dagobert die Substanz im Gefrierschrank auf, doch ein Stromausfall sorgt beinah für eine Katastrophe. Onkel Dagobert wird klar, dass der Südpol der einzig sichere Ort für das wärmeempfindliche Bombastium ist. Einer der Überbotenen nimmt allerdings die Verfolgung auf, um das Schiff zu überfallen ...

"Heiße Rhythmen für Atlantis": (S+Z: C.Barks) (S. 113-156 )

Donald erhält von Onkel Dagobert eine scheinbar wertlose alte Münze. Tick, Trick und Track finden jedoch heraus, dass sie einen Sammlerwert von fünfzig Talern besitzt. Onkel Dagobert kommt dadurch auf eine Idee: Er kauft weltweit sämtliche Fünfzigkreuzerstücke aus dem Jahr 1956 auf und versenkt sie bis auf eine im Meer, sodass die letzte Münze später sensationellen Wert erhalten soll. Leider gerät die Münze verloren. Onkel Dagobert und Donald tauchen ins Meer, in der Hoffnung, eine der anderen Münzen wiederzufinden. Unter Wasser stoßen sie auf das versunkene Atlantis, das von merkwürdigen Froschmenschen bewohnt wird ...

"Bongo-Fieber in Kumbalesien": (S+Z: C.Barks) (S. 157-192)

Donald behauptet, dass Onkel Dagobert es in der heutigen Zeit nicht nochmal schaffen würde, zu einem Vermögen zu kommen. Sie schließen eine Wette ab, wer inenrhalb kurzer Zeit ohne Grundkapital das meiste Geld verdient. Sie streitens ich um eine Stelle, die schließlich Donald erhält. Er soll Minitonbandgeräte in Kumbalesien verkaufen. Um keinesfalls nachzustehen, besorgt sich auch Onkel Dagobert einen Auftrag in Kumbalesien. Leider soll er ausgerechnet in dem tropischen Land Öfen verkaufen. Der Wettlauf zwischen Donald und Dagobert beginnt ..

"Das See-Ungeheuer": (S: G.Martina / Z: G.Chierchini) (S. 193-255)

Onkel Dagobert erfährt aus der Zeitung, dass im Oberen Bärental Erdöl gefunden wurde. Zuerst freut er sich, denn er glaubt sich als Besitzer, bis er sich erinnert, dass er das Obere Bärental vor einiger Zeit gegen das Untere Bärental des Indianerhäuptlings Rote Feder getauscht hat. Kurz darauf erzählt ihm Donald, dass er und die Kinder Rote Feder aus den Klauen einer riesigen Seeschlage befreiten. Als Dank erhalten sie die Hälfte seiner Einnahmen, während sich Tick, Trick und Track zudem mit der Seeschlange angefreundet haben. Ein schwerer Schlag für Onkel Dagobert - doch mit einem Trick will er das Obere Bärental wieder für sich gewinnen ...

Bewertung:

"Die Million in Dosen" ist eine durchaus spannende Geschichte, aber nicht überdurchschnittlich. Der Leser darf miträtseln was den Ducks alles auf ihrem abenteuerlichen Wildwest-Trip passiert. Was aus der Million wird, erfährt man leider bereits aus der Vorgeschichte, auch wenn die Zusammenhänge erst später klar werden. Zudem ist der Koch kein interessanter Gegenspieler, er ist einfach nur geldgierig, aber alles andere als charismatisch, wie man es von Dagobert-Gegnern a la Gundel Gaukeley oder Mac Moneysac gewohnt ist. Auch die Zeichnungen von Perego, der als Rahmengeschichten-Zeichner bekannt ist, können nicht begeistern.

"Die Bombastium-Expedition" dagegen weiß zu begeistern. Die Geschichte fesselt gleich in mehrfacher Hinsicht: Was verbirgt sich hinter dem Bombastium, steckt ein tieferer Nutzen dahinter? Können die Verfolger als Brutopien die wertvolle Substanz stehlen? Und welche Gefahren lauern am Südpol auf die Ducks? Für Aufregung ist also gesorgt, allerdings auch für viel Humor. Der Brutopianer, der stets sein Land, "das gewaltige Brutopien" anpreist, das in seiner Gewaltigkeit allerdings nur fünf Fernseher besitzt, weist eine frappierende Ähnlichkeit mit Nikita Chruschtschow auf und die Verfolgung des kurzzeitig weggerollten Bombastiums über Treppe, Straße, Schwimmbad und Geysir ist eine witzige Hetzjagd. Ganz zu schweigen natürlich von dem süßen Pinguin, den die Ducks am Südpol treffen und der das Bombastium kurzerhand als Ei adoptiert und ausbrüten will. Die Geschichte besticht durch originelle, lustige Einfälle und jede Menge Abwechslung - eigentlich auch nicht anders zu erwarten hier war niemand anderes als Großmeister Carl Barks für Story und Zeichnungen verantwortlich.

"Heiße Rhythmen für Atlantis" ist die nächste Barks-Geschichte und steht ihrem Vorgänger kaum nach. Bis zum Schluss bleibt offen, ob die Ducks die Münze finden oder nicht. Aber auch der Schauplatz Atlantis sorgt für Aufregung und Spannung. Das versunkene Reich ist mit Liebe zum Detail dargestellt: Die Bewohner ähneln menschlichen Fröschen, der Lehrer trägt einen Doktorhut, der atlantische Broadway strahlt dank Leuchtfischreklame, die Molkerei produziert Walmilsch und im Sportstadium kann man Kalmaren beim Ringen zuschauen. Die Atlantisbewohner wollen die Ducks nicht töten, sind aber auch nicht bereit, sie freizulassen. Dank der sorgsamen Überwachung müssen sie sich also einen guten Plan ausdenken, um zu entkommen, mit Zufall oder Glück alleine ist es hier nicht getan. Witzig ist wie in der Bombastium-Geschichte die Jagd auf das verlorenen Kleinod, hier eben die Münze, die Dagobert aus der Hand fällt und eine wahre Odyssee zurücklegt.

"Bongo-Fieber in Kumbalesien" ist der dritte Streich von Barks in diesem Band, der ein wenig gegenüber den ersten beiden abfällt, aber immer noch sehr gelungen ist. Es ist nicht vorherzusehen, wer von den beiden Kontrahenten die Wette gewinnen wird. Zunächst sieht alles gut für Donald aus, aber da man weiß, wie ausgefuchst Onkel Dagobert ist, ist sicher, dass noch eine Wendung kommen wird. Ein witziger Running Gag ist Dagoberts mehrfacher, vergeblicher Versuch, Geld mit sich zu schmuggeln, um Donald zu täuschen. Herrlich abgedreht auch das Lied von "Billy Boy, dem Bongokönig", das Donald seinem neuen Kunden samt Tanz vorführt, das mit Textzeilen wie: "Schäl dir ne Banane! Zippel! Zappel! Schromm! Schromm! Schromm!" entzückt. Onkel Dagobert denkt dabei entgeistert an Lieder seiner Jugend wie "Heimat, deine Berge" und muss sich gestehen, nicht mehr ganz auf dem Laufenden zu sein. Unterhaltsame, temporeiche Geschichte.

"Onkel Dagobert und die Seeschlange" bildet leider den Tiefpunkt. Das Seeungeheuer ist nicht besonders interessant, da Tick, Trick und Track nur allzuschnell Freundschaft mit ihm schließen, die Zeichnungen von Chierchini können absolut nicht mit Barks mithalten, die Nebenfiguren überzeugen nicht. Überhaupt straft der Titel die Geschichte Lügen, denn die Seeschlange spielt keine so große Rolle, wie man annehmen sollte. Positiv ist einzig, dass die letzte Geschichte den Kreis zur Rahmenhandlung schließt und eine Pointe beinhaltet. Davon abgesehen allerdings nicht lesenswert.

Fazit:
Dank der drei sehr guten Barks-Geschichten ein leicht überdurchschnittliches LTB, das ausschließlich aus Duck-Geschichten, speziell über Dagobert, besteht. Die anderen beiden Geschichten sind allerdings von durchschnittlicher bis schlechter Qualität.

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