Benjamin-Blümchen-Folgen



(48) Benjamin kriegt ein Geschenk

Inhalt:

Ottos Lehrerin hat ein Baby bekommen. Als er Benjamin davon erzählt, wird dieser ganz sehnsüchtig, denn Benjamin wünscht sich schon seit langem einen kleinen Bruder. Otto ist zwar sein bester Freund, aber Benjamin hätte gerne jemanden, für den er ganz allein verantwortlich ist und für den er sorgen kann.Bald darauf hat Benjamin Geburtstag. Herr Tierlieb schenkt ihm ein Paar Ohrenschützer, von Karla Kolumna erhält er ein Fotoalbum mit Bildern von sich und Otto und von Otto schließlich einen kleinen Plüschelefanten als Bruder-Ersatz.

Benjamin ist in bester Laune, als der Postbote eintrifft. Er hat ein Paket für Benjamin bei sich, ein Geschenk des Zoodirektors von Glücksstadt. Voller Neugierde macht Benjamin das Paket auf - und findet einen Baby-Elefanten darin. Alle sind von dem Kleinen begeistert, vor allem natürlich Benjamin, dessen sehnlichster Traum sich erfüllt hat. Nur Herrn Tierlieb freut sich weniger, denn er sorgt sich um die anfallenden Futterkosten.

Benjamin will davon zunächst nichts wissen. Doch schon bald muss er einsehen, dass der Kleine, den sie "Nuckel" getauft haben, tatsächlich immer größer wird und immer mehr Futter braucht. Otto und er suchen dringend nach einer Lösung, wie sie das Geld dafür verdienen können. Mitten in ihren Überlegungen geschieht dann etwas Unglaubliches: Nuckel beginnt zu sprechen ...


Bewertung:

Diese Folge ist eine der wenigen, die ich so gut wie gar nicht mehr höre und eher nervig finde - dank "Nuckel".

Mehrere Lehren

Gut ist auf jeden Fall, dass die Episode wieder einmal eine nette Lehre beinhaltet, die den kleinen Hörern auf spielerische Weise vermittelt wird. Kinder wünschen sich zwar nicht unbedingt immer ein kleines Geschwisterchen, aber die allermeisten wollen ein Haustier haben. Genau wie Benjamin wollen sie sich um jemanden kümmern, für jemand anderen verantwortlich sein und mit jemandem spielen und kuscheln können. Dabei übersehen sie oft, dass ein Haustier nicht nur Spaß, sondern auch viel Probleme mit sich bringen kann.

In Benjamins Fall ist der kleine Nuckel als Baby zwar sehr niedlich, doch nach und nach wächst auch er zu einem richtigen Elefanten heran. Und so bleiben auch Haustiere nicht ewig jklein und niedlich. Sie brauchen mehr Platz, sie brauchen mehr Futter, sie brauchen mehr Auslauf, je größer sie werden. Und allzuoft bleiben diese Probleme dann an den Eltern hängen. Bei Benjamin ist es Herr Tierlieb, der unter den steigenden Kosten leidet. So wie Eltern ihren Kindern ein Haustier ausreden, so hat auch Herr Tierlieb zu Beginn der Folge Benjamins Wunsch nach einem Baby-Elefanten abgelehnt.

Gegen Ende der Folge, als sich Nuckel immer mehr nach seinen Eltern sehnt, wird auch das Thema Heimweh gestreift. Alles in allem handelt es sich also um eine sehr lehrreiche Geschichte, die sich mit wichtigen Inhalten auseinandersetzt.

Ein paar witzige Stellen

Der Humor hält sich in dieser Folge eher in Grenzen. Kleine Kinder werden natürlich ihren Spaß daran haben, wie trotzig sich der Baby-Elefant aufführt und was er vor allem den Erwachsenen für Streiche spielt. Vor allem Karla Kolumna wird Opfer seines Verhaltens. Am amüsantesten ist die Stelle, als Karla dem Babyelefanten einen Spielanzug überziehen will, denn Nuckel jedoch verschmäht und als "doof" bezeichnet. Karlas ist darüber so empört, dass ihr erst im zweiten Moment aufgeht, dass Nuckel soeben mit ihr gesprochen hat. ;-)

Einige Schwächen

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Kind lange Zeit sehr gespannt war, was sich hinter dieser Folge verbergen mochte. Als sich dann herausstellte, dass das Geschenk ein Baby-Elefant ist, war ich eher enttäuscht. Mir gefiel "Nuckel" nicht besonders und genauso wenig gefällt er mir jetzt. Das fängt schon mit der babyhaften Stimme an, die für meinen Geschmack viel zu penetrant ist und auf Dauer einfach nervt.

Auch inhaltlich habe ich mit dieser Folge meine Probleme. Ich mag es grundsätzlich nicht so gerne, wenn in einer Episode eine Figur auftaucht, eine große Rolle spielt und anschließend nie wieder erwähnt wird. Allein die Tatsache, dass Nuckel tatsächlich kurzzeitig gesprochen hat, stört mich, wenn es in späteren Folgen immer heißt, Benjamin sei der einzige sprechende Elefant der Welt. Mit Nuckel, mit einer afrikanischen Verwandten Benjamins und mit seiner Frau Leila gibt es allerdings inzwischen mindestens drei weitere Elefanten, die zumindest vorrübergehend - wie Nuckel - sprechen konnten. Mir wäre es sehr viel lieber gewesen, wenn Benjamin immer der einzige sprechende Elefant geblieben wäre.

Gute Sprecher bis auf einen

Bis auf Nuckels Stimme leisten alle Sprecher wieder einmal sehr gute Arbeit. Nuckel selber spricht zwar die meiste Zeit nur vereinzelte Worte, aber diese werden, ebenso wie das Trompeten, so quäkend hervorgebracht, dass ich ihm nur kurze Zeit zuhören kann. Wenn man genau hinhört, kann man Nuckels Stimme alias Wolfgang Ziffer unter anderem als Roger Rabbit, als Tito in Disneys "Oliver und Co", als Petrie aus "In einem Land vor unserer Zeit" ausmachen, wo seine Stimme ähnlich krächzend, aber längst nicht so penetrant klingt. Fast ebenso nervig wie als Nuckel tritt er allerdings nochmal in der Bibi Blocksberg-Epsiode "Bibi als Babysitter" als quäkendes Kleinkind in Erscheinung.

Fazit:

Lehrreiches Hörspiel, das Kindern die Bedeutung von Verantwortung vor Augen führt. Inhaltlich eher spannungsarm, wenn man von der Frage absieht, was mit Nuckel am Ende geschehen wird. Leider sorgt vor allem die nervige Stimme des kleinen Elefanten dafür, dass dieses Hörspiel absolut nicht zu meinen Favoriten zählt. Für Kinder eine geeignete Folge, für Erwachsene höchstens aus nostalgischen Gründen interessant.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Herr Tierlieb: H. Wagner
Nuckel: W. Ziffer
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke

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