Benjamin-Blümchen-Folgen



(63) Der Computer

Inhalt:

Benjamin braucht mal wieder Nachschub an Zuckerstückchen. Als er mit Otto beim Zuckerwarenhändler Herrn Süß ankommt, erwartet ihn jedoch eine Enttäuschung: Herr Süß hat keinen Zucker auf Lager. Schuld daran ist ein Fehler bei der Bestellung. Herr Süß hat nämlich seit neustem einen Computer, den er liebevoll Karl-Egon nennt. Mit ihm erledigt er alle seine Bestellungen. Nur diesmal hat er vergessen, sie rechtzeitig einzugeben. Davon abgesehen ist Herr Süß mit seinem Karl-Egon vollauf zufrieden und schwärmt Benjamin von dessen Können vor.

Benjamin ist von dem Computer begeistert. Zusammen mit Otto stattet auch er dem Computerhändler einen Besuch ab. Der Inhaber ist kein anderer als Herr Schmeichler, der Benjamin damals die viel zu kleine Hochhauswohnung verkauft hatte. Herr Schmeichler beteuert jedoch, dass er sich geändert habe und nun sein Geld auf ehrliche Weise verdiene. Er überredet Benjamin zum Kauf einen brandneuen Super-Computers. Otto vesucht alles, um seinen Freud davon abzuhalten, aber Benjamin setzt sich durch. Mit dem Computer, den er "Hugo" tauft, wird alles ganz sicher noch besser werden im Zoo, denkt er.

Herr Tierlieb ist entsetzt, als er von diesem Kauf hört. Seiner Meinung nach ist ein Computer viel zu teuer und wird im Zoo gar nicht benötigt. Karla Kolumna dagegen ist begeistert. Als "Hugo" geliefert wird, geben sie und Benjamin alle Daten über die Futterbedürfnisse der Tiere im Zoo ein. Jetzt kann doch nichts mehr schiefgehen - oder?


Bewertung:

Die Tücken der Technik, sie machen auch vor Elefanten nicht halt.

Lehrreich für Kinder

Normalerweise führt Benjamin ein eher bescheidenes Leben fernab von Luxus. Ihm genügen seine Zuckerstückchen, ein Sonnenbad im Zoo und hin und wieder ein Abenteuer mit seinem Freund Otto, um glücklich zu sein. Allerdings besitzt Benjamin auch ein recht kindliches Gemüt. So kommt es, dass er schnell für neue Dinge zu begeistern ist. Damit geht es ihm ähnlich wie vielen kleinen Hörern. Die meisten Kinder werden schnell hellhörig, wenn ihnen neue, aufregende Dinge präsentiert werden und wollen in ihrer Neugierde alles sogleich ausprobieren. Benjamin lässt sich auf diese Wiese sowohl von Herrn als auch von Herrn Schmeichler für einen Compuiter begeistern, obwohl er, wenn man es realistisch betrachtet, so ein Gerät gar nicht benötigt. Sowohl Benjamin als auch die Hörer lernen aus dieser Geschichte, dass man nicht immer das Neuste braucht, um glücklich zu werden oder sein Leben zu oraganisieren, dass man nicht auf Schmeicheleien von Verkäufern hereinfallen soll und vor allem, dass auch ein Computer einen nicht vor Fehlern schützt, die man selbst begeht.

Sehr viel Humor

Wie üblich gibt es in der Folge auch mal wieder einiges zu lachen. Dafür ist zunächst vor allem Benjamins Begriffstutzigkeit zuständig. Der nette Elefant hat nämlich noch nie zvor einen Computer gesehen. "Ihr Fernseher? Der hat einen Namen?", fragt er Herrn Süß reichlich irritiert, bis er allmählich begreift, dass "Karl-Egon" ein etwas anderes Gerät ist. ;-)

Danach aber ist Benjamin begeistert. Ähnlich wie schon in der Folge "Benjamin kauft ein" lässt er sich selbst von Otto nicht von seinem Kauf abhalten. Das nutzt der clevere Herr Schmeichler natürlich sofort aus. Ein "Elefant von Welt" dürfe keinesfalls auf einen PC verzichten, redet er ihm ein.

Benjamin ist so sehr von seinem Kauf übezeugt, dass er die Reaktionen seiner Umwelt reichlich verkehrt auffasst: "Siehst du, Otto? Herr Tierlieb freut sich so, dass er fast in Ohnmacht fällt."

Begeistert ist hier aber noch einer, nämlich der Bürgermeister. Schon lange wünscht er sich einen Computer, aber ein solches Modell ist für ihn zu teuer. "Was, der Zoo hat einen Computer? Und wir nich? Pichler, warum nicht?", herrscht er seinen Sekretär an. Danach eilt er so schnell er kann in den Zoo, um den Computer in Beschlag zu nehmen. Endlich hat er Gelegenheit, seinen Flugsimulator auszuprobieren - "dringende Amtsgeschäfte" nennt er das.

Nicht nur Otto ist gegenüber Herrn Schmeichler misstraiusch. "Na, Schmeichler, endlich ehrlich geworden?", fragt Karla in in ihrer typischen direkten Art. "Oh, Frau Kolumna, die Schreckschraube", brummt Herr Schmeichler wenig erfreut und unterstreicht damit das besondere Verhältnis der beiden Streithähne zueinander. ;-)

Sehr gute Sprecher

In dieser Folge spielt mit Herrn Schmeichler mal wieder eine meiner Lieblingsfiguren aus der Benjamin und Bibi-Reihe mit. Nachdem er Benjamin bereits in "Benjamin zieht aus" aufs Kreuz gelegt hat, beweist er in dieser Geschichte, dass er mitnichten "anständig und ehrlich" geworden ist. Einen besseren Sprecher hätte es für Herrn Schmeichler unmöglich geben können. Klaus Miedel versteht es perfekt, dem ausgefuchsten Herrn Schmeichler einen schleimigen Tonfall zu geben. Da der einstige Synchronsprecher von Yul Brynner, den Kinder sicher auch als Stimme von MacMoneysac ("Duck-Tales") wiedererkennen, im Jahr 2000 verstorben ist, wird es leider keine neuen Folgen mit Herrn Schmeichler geben.

Fazit:

Ein rundum gelungenes Hörspielabenteuer, das sowohl humorvoll unterhält als auch eine kleine Lehre mit sich bringt. Kinder lernen, dass einem auch mit Computern nicht alle Arbeit abgenommen wird und dass man nicht für alles teure Gerätschaften braucht. Witzige Dialoge und sehr gut besetzte Sprecherrollen machen diese Episode zu einer der gelungensten Folgen innerhalb der ganzen Reihe.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Wärter Karl: T. Hagen
Herr Tierlieb: H. Wagner
Herr Schmeichler: K. Miedel
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Herr Pichler: W. Herbst
Erzähler: J. Nottke

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