Graf Duckula - Tapetenwechsel/Igors Horrorstunde



Graf Duckula - Tapetenwechsel/Igors Horrorstunde (03)

Produktinfos:

Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 50 Minuten

Inhalt:

a) Tapetenwechsel:

Duckula hat in letzter Zeit vermehrt Alpträume und seiner Meinung nach liegt das an dem düsteren Schloss. Er wünscht sich eine moderne Runderneuerung mit hellen Farben und freundlichem Flair. Er heuert den Architekten Monsieur Robert an, der ganz begeistert Pläne entwirft.

Igor und Emma aber mögen Monsieur Robert nicht und vor allem Igor will keinesfalls eine Veränderung des Schlosses. Sie beschließen zu streiken. Frustriert setzt Duckula eine Anzeige in die Zeitung für eine neue Haushaltshilfe.

Dr. von Gänseklein liest die Anzeige und sieht darin seine Chance, sich ins Schloss einzuschleichen. Nichtsahnend stellt Duckula den verkleideten Vampirjäger ein. Aber auch mit der Renovierung gibt es Probleme ...

b) Igors Horrorstunde:

Ingor trauert den alten Zeiten nach, in denen der Ururgoßvater des Grafen noch lebte und oft Gäste über Nacht ins Schloss kamen, wo Igor und sein Herr ihnen grausige Streiche spielen konnten. An jenem verregneten Abend scheint sein Traum wahr zu werden: Das junge amerikanische Ehepaar Donald und Susan hat eine Autopanne. Die beiden wurden vom überfüllten Gasthaus ins angebliche Schlosshotel geschickt.

Duckula ist gerne bereit, die beiden über Nacht aufzunehmen. Igor erst recht - denn jetzt kann er endlich wieder all die schönen Folterinstrumente benutzen, wie die Falltür zum Werwolfkeller, den herabstürzenden Kronleuchter und die eiserne Jungfrau.

Allerdings gibt es dabei ein paar unvorhergesehene Komplikationen und es läuft längst nicht alles wie geplant. Auch Graf Duckula findet die Gäste mit der Zeit etwas anstrengend, denn Susan ist sehr redselig und ihr Mann etwas zu sehr auf Mathematik versessen ...

Bewertung:

Tapetenwechsel ist eine gelungene Folge, die den Fokus auf die humorvolle Handlung legt. Wie üblich sehnt sich der Graf nach Modernität und frischem Wind, während der altmodische Igor gerade den düsteren Charakter des Schlosses schätzt und ihm alles Farbige und Frische ein Graus ist. Dazu kommt de rüberkandidelte Designer, der die Karikatur eines Künstlers ist: Mit nasaler Stimme und viel Pathos säuselt er Sätze wie "Diese Tür ruft: 'Ich muss weg, weg, weg weg'", "Sie wissen, wonach dieser Raum ruft - Spiegel" und erklärt den ratlosen Arbeitern, er zittere angesichts der trasformativen Visionen bei Anblickes des Raumes.

Die beiden Arbeiter wiederum haben ihre ganz eigenen Vorstellungen von ihrem Job. Sie stellen zunächst ein Gerüst auf, weil sie da simmer so machen, egal ob notwendig oder nicht, und halten dann eine ausgedehnte "gewerkschaftliche" Teepause ab, die sich auch schon mal über Stunden hinziehen kann. Dazu kommt noch der enervierende Streit von Igor und Emma und natürlich von Gänseklein, der dem Grafen endlich den Garaus machen will. Die Folge hat keine Längen und vereint witzige Charaktere mit einer unvorhergesehene Handlung.

Igors Horrorstunde ist eine der besten Folgen der Reihe. Ausnahmsweise hat Igor Grund zum Optimismus, als zwei Gäste auf Schloss Duckula eintreffen und er in alten Zeiten schwelgen kann. Wie schön war es mit dem Urahn des Grafen, wenn sie ahnungslose Besucher folterten und in Angst und Schrecken versetzten, wofür es auf dem Schloss eine reiche Auswahl an Utensilien gibt. Während der Graf nichts von Igors Vorhaben ahnt, soll Emma dem Butler assistieren, was natürlich nicht so verläuft wie geplant. Zudem muss Igor mehrfach feststellen, dass die Geräte, die einst so teuflisch ausgeklügelt funktionierten, mittlerweile eingerostet sind und nicht mehr zuverlässig ihren Dienst leisten. Sehr gelungen ist diese Kombination aus Grusel, wenn man die ganzen Folterinstrumente und andere bösartige Gerätschaften sieht und diese wiederum versagen oder sogar Igor selbst in Bredouille bringen.

Die unheimliche Atmosphäre mit Gewitternacht und Finsternis, in der sich das junge Pärchen in der einsamen Gegend verirrt, wird sehr überzeugend vermittelt. Susan und Donald bilden eine herrliche Parodie auf amerikanisches Klischeepärchen - interessiert an allem Nostalgischem, redselig und jovial. Susan besitzt eine große Familie, die ihr sehr wichtig ist und über die sie gerne stundenlang redet - sehr zu Duckulas Missvergnügen, denn er langweilt sich bei den Familienanekdoten fast zu Tode. Das Highlight ist Donalds Begeisterung für Mathematik. Er hat die Zahl Pi bis auf 15.000 Stellen hinter dem Komma berechnet und klann sie natürlich auch alle auswändig. Prompt fällt er in eine Trance, die laut seiner stolzen Frau ein bis zwei Tage anhält und in der er ununterbrochen die Zahlen aufsagt.

Die Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Donald Arthur gibt den brummeligen Igor, Hartmut Neugebauer spricht mit hoher Stimme Emma, Ilja Richter brilliert als Duckula. Der amerikanische Akzent von Donald und Susan ist zwar ein bisschen übertrieben, aber nicht störend. Dem Sprecher des Architekturdesigners gelingt es sehr gut, den snobistischen Charakter zu zeigen. Nur Günther Feisch, der nachträglich in die Aufnahme der TV-Serie hineingeschnitten wurde, klingt mitunter etwas zu penetrant in seinen Kommentaren, wenn er zu stark betont oder klingt, als würde er ob der Ereignisse gleich loskichern.

Fazit:

Zwei sehr gute Folgen, von denen vor allem "Igors Horrorstunde" zu den besten Episoden der Serie gehört. Die Hörer bekommen Witz und Spannung geboten, die Sprecher sind fast ausnahmslos sehr gut.

Sprechernamen:

Graf Duckula: I. Richter
Igor: D. Arthur
Emma: H. Neugebauer
Dr. von Gänseklein: J. Busse
Erzähler: G. Flesch

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